Eine Familie
stellt sich um

Bewusst gegen Verschwendung

Einige Fakten: Zur Herstellung eines T-Shirts werden laut BUND-Studie 2.700 l Wasser verbraucht. 82 kg Lebensmittel werden pro Jahr von jedem Deutschen weggeworfen. 85 Mio. Handys liegen unbenutzt in Schubladen und können so nicht recycelt werden. Ein Umdenken ist angesagt, um dem hohen Ressourcen- und Energieverbrauch entgegenzuwirken – Familie Beyer hat beschlossen, damit anzufangen und künftig bewusster zu leben.

FAMILIE BEYER:

Ellen und Thomas Beyer mit Tochter Mia und Sohn Jonas wollen ihren täglichen Konsum bewusster gestalten, um umweltschonender zu leben.

Weniger Einwegprodukte

Viele Reinigungsprodukte dienen einem Überkomfort und erhöhen die Müllmenge unnötig. Andere Einwegprodukte werden unbedacht weggeworfen, obwohl diese ohne Einschränkung deutlich länger zum Einsatz kommen könnten.

Ellen Beyer: „Die Küchenrolle ist praktisch, jedoch überhaupt nicht nachhaltig. Bäume werden gefällt und Plastik als Verpackung produziert, damit beides direkt wieder im Müll landet. Wir haben deshalb komplett auf Reinigungstücher aus Baumwolle umgestellt. Darüber hinaus lassen sich diese ein- bis zweimal in die Waschmaschine stecken und deren Lebensdauer damit noch einmal deutlich verlängern.”

Wasserverbrauch senken

Um den Wasserverbrauch einer Familie zu reduzieren, gibt es viele Möglichkeiten. Dazu gehört ein bewussterer Verbrauch wie auch der Einsatz von zum Beispiel wassersparenden Armaturen, die keinerlei Einschränkungen bei Komfort und Lebensqualität erfordern.

  • Wassersparende Armaturen und Brausen einsetzen
  • Duschen statt baden
  • Moderne WC-Spülsysteme mit Spartaste nutzen
  • Randlose WCs und hygienebeschichtete Keramiken benötigen weniger Wasser zur Reinigung
  • Nur vollgefüllte Waschmaschinen und Geschirrspüler starten
  • Wasser aus beim Zähneputzen

Thomas Beyer: „Oft duschen unsere Kinder deutlich länger als wir Eltern und lassen am Becken unbedarft das Wasser laufen. Dank moderner Technik konnten wir unseren Wasserverbrauch wie auch die Energiekosten für heißes Wasser merklich senken. Die persönliche Umstellung brauchte Zeit, um tatsächlich im Alltag anzukommen – moderne Technik hilft uns dabei.”

Stromverbrauch reduzieren

Durch neue, bewährte Technologien lassen sich im Haushalt die Stromkosten einfach reduzieren. Der Austausch alter Geräte lohnt sich deshalb oft – dazu zählt der Sparduschkopf bis zu einer neuen Heizungspumpe. Kommt ein bewussterer Verbrauch dazu, können sich Familien schnell über mehr Budget für gemeinsame Aktivitäten freuen. Tochter Mia: „Wir haben in der Schule ein Referat zum Stromsparen gehalten und dafür viele praktische Ideen entwickelt, die Energie einsparen und gut für die Umwelt sind. Einige davon sind so offensichtlich, dass jede CO2-Emission ohne großen Aufwand reduzieren kann. Zuhause haben wir deshalb einige davon sofort umgesetzt. Auch Kinder und Jugendliche können dazu beitragen, dass ihre Familie zum Stromsparer wird, ohne sich dabei wirklich anzustrengen zu müssen.”

Beispiele für mehr Nachhaltigkeit in der Küche:

  • Kühlschranktür schnell schließen
  • Kühlschrank / Gefrierschrank regelmäßig enteisen
  • Kaum schmutzige Kleidung ohne Vorwäsche bei 30 °C waschen
  • Backen ohne langes Vorheizen
  • Kochen mit Deckel auf dem Topf
  • Umstieg auf Dampfkochtöpfe
  • Auf Füllmenge beim Wasserkocher achten
  • Spülmaschine für volles Volumen richtig einräumen
  • Zum Geschirr-Vorspülen nur laues, anstatt heißes Wasser nutzen

Eine Familie stellt sich um

Lebensmittel-Verschwendung vermeiden

Laut WWF-Studien werden in Deutschland jährlich rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, was rund einem Drittel der Lebensmittel-Produktion pro Jahr entspricht. Rund 7,23 Millionen Tonnen entfallen davon auf private Haushalte, die damit für circa 40 Prozent der jährlichen Lebensmittel- Verschwendung verantwortlich sind. Hier einige Tipps, wie Familien ihre Lebensmittel- Einkäufe nachhaltiger gestalten können.

Den Wocheneinkauf planen

Ellen Beyer: „Vor jedem Wochenendeinkauf überlegen wir jetzt, welche Gerichte wir in der Woche kochen möchten, checken vorab unsere Vorräte dazu und halten uns auch möglichst an unsere Planung. Ein Einkaufszettel hilft dabei, verlockenden Angeboten aus dem Weg zu gehen und nicht zu viele Leckereien in den Einkaufswagen zu stecken. Deshalb ganz wichtig: nie hungrig einkaufen gehen.”

Saisonal und regional einkaufen

Thomas Beyer: „Der regionale Wochenmarkt mit seinen saisonalen Produkten ist mein persönliches Einkaufs-Highlight. Das Obst und Gemüse aus der Region schmeckt deutlich besser und ist auch länger haltbar. Die kurzen Transportwege schonen die Umwelt und man stärkt die Bauern vor Ort. Exotische Waren erfordern dagegen lange Transportwege, sind dadurch verderblich und erhöhen damit meist die Lebensmittel-Verschwendung.”

„Hässlichem” Obst und Gemüse eine Chance geben

Tochter Mia: „Fleckiges Obst und krummes Gemüse kommt in Deutschland nicht in den Supermarkt, weil wir als Verbraucher makellose Äpfel und perfekt geformte Gurken bevorzugen. Rund zwei Millionen Tonnen landen deshalb vorab im Müll. Dabei schmeckt „hässliches” Obst und Gemüse genauso gut und könnte billiger angeboten werden – ein Argument mehr für den Bauernmarkt am Wochenende.”

Mindestens haltbar bis …

Oft werden Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten haben, gedankenlos weggeworfen. Dabei ist bekannt, dass zum Beispiel Milch, Joghurt, Quark bis hin zu Käse noch Tage darüber hinaus problemlos gegessen werden können – eine völlig unnötige Lebensmittel-Verschwendung. Viel besser ist es deshalb, kurzfristig abgelaufene Produkte auf ihre Frische zu testen, statt diese einfach nach dem MHD auszusortieren.

Lebensmittel retten per App

Jonas Beyer: „Apps helfen uns, informiert zu sein. Dies gilt auch für die Verteilung von überschüssigen Lebensmitteln, sagte kürzlich unser Klassenlehrer. So unterstützt beispielsweise die App ‚Too Good to Go‘ Restaurants, Cafés und Imbisse dabei, ihre vom Tag übrig gebliebenen Lebensmittel nach Ladenschluss günstiger zu verkaufen. Das ist doch eine echte Win-win-Situation!”

Bewusst gegen Verschwendung

Mehr Respekt für Kleidung

Mutter Ellen und Tochter Mia sind sich einig: Die Schnelllebigkeit der Modeindustrie trägt zur Wegwerfmentalität bei. Outfits werden meist nur noch kurz getragen, die Wertschätzung gegenüber Kleidung sinkt. Wer Stil und Nachhaltigkeit schätzt, findet auch in Second Hand Shops, auf Online-Plattformen und sogar auf dem Flohmarkt ein neues Lieblingsstück. Vor allem Familien mit kleinen Kindern, die schnell aus ihren Sachen rauswachsen, schätzen Kinderflohmärkte, um Geld zu sparen. Ebenso lässt sich ein Loch im Kinderstrumpf und am Hosenbein schnell per Nadel und Faden stopfen oder ein fehlender Knopf mit ein paar Nadelstichen wieder anbringen, auch wenn dies aus der Mode gekommen zu sein scheint. Bleibt bestimmte Kleidung tatsächlich nur noch im Schrank hängen, lohnt sich der Gedanke, diese nicht wegzuwerfen, sondern besser online zu verkaufen, zu verschenken oder an eine Hilfsorganisation in der eigenen Stadt zu spenden. Diese sorgen dann dafür, dass taugliche Kleidung zuverlässig bedürftige Menschen in der Region erreicht. Familie Beyer hat sich dazu entschieden, ihren Beitrag dabei zu leisten und dadurch den Ausbau einer nachhaltig ausgerichteten Kreislaufwirtschaft zu fördern.

Gebrauchsgegenstände

Manchmal stellen wir uns als Verbraucher*innen die Frage, ob wir Gebrauchsgegenstände tatsächlich lückenlos benötigen, oder ob dies nur ungebremster Konsum ist. Das Verleihen beschränkt sich bisher allerdings meist auf selten genutzte Dinge wie zum Beispiel Werkzeuge, die Leiter oder auch Gartengeräte. Das Auto, die Skiausrüstung, Fahrräder, ein doppelter Wintermantel oder sogar die Wohnung gehören bisher nicht zu dieser Kategorie. Möglich im Sinne der Nachhaltigkeit ist dies jedoch längst: Als Vermittler dienen Online Plattformen, um Dinge des alltäglichen Gebrauchs bis hin zum Wohnungstausch mit Freunden, Nachbarn oder Fremden zu teilen, zu verkaufen oder zu vermieten. Alle Beteiligten sparen so Kosten und vermeiden unnötigen Überfluss, stärken zugleich den Zusammenhalt und eine positive Denkhaltung. Mia liebt stylische Outfits und Jonas seinen Fußballclub. Ellen Beyer hat ihrer Tochter deshalb online und vor Ort Second Hand Shops gezeigt und mit ihr zusammen dabei gleich neue Lieblingsstücke entdeckt. Jonas hat dagegen ein tolles altes Fußball-Trikot im Internet ersteigert. Kleidung erhält so mehr Lebensdauer und Wertschätzung. Dass Ressourcen geschont und Abfälle reduziert werden, ist ein zusätzlicher positiver Effekt. Nicht selten haben Familien mehr als ein Auto. Das Zweitauto steht dabei überwiegend nur in der Garage und verursacht Kosten. Ellen und Thomas Beyer haben sich deshalb dazu entschieden, dieses im Sinne echten Carsharings an Privatpersonen in der Umgebung bereitzustellen. Bei eigenem Bedarf reservieren sie ihr Zweitauto über die genutzte Online-Plattform schnell und einfach im Voraus.

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Diesen und viele andere Artikel rund ums Bad finden Sie in der Badestil Ausgabe 2023.

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